Vibrationspoliergerät

Am Lehrstuhl für Werkstofftechnik wird ein neues Vibrationspoliergerät beschafft. Das Vorhaben wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Förderperiode 2014-2020 gefördert.

Die Analyse der Werkstoffstrukturen muss hochauflösend bis in den nm-Bereich erfolgen. Dazu werden lichtmikroskopische und elektronenmikroskopische Methoden herangezogen. Bevor metallische Werkstoffe lichtmikroskopisch oder elektronenmikroskopisch analysiert werden können, müssen sie vorbereitend präpariert werden. Ziel dieser Präparation ist die Herstellung einer ebenen Beobachtungsfläche mit extrem geringer Rauheit und ohne Beeinflussung der zu analysierenden Werkstoffstruktur. Eine solche Präparationsstrecke besteht aus den Schritten Trennen, Schleifen, Polieren und gegebenenfalls Ätzen. Das Schleifen und Polieren erfolgt in der Regel manuell oder halbautomatisch auf rotierenden Schleif- bzw. Polierscheiben. Damit können Beobachtungsflächen für herkömmliche Licht- und Elektronenmikroskopie hergestellt werden.

Die elektronenmikroskopischen Methoden sind in jüngerer Vergangenheit hinsichtlich der erreichbaren Vergrößerung/Auflösung sowie hinsichtlich zusätzlicher analytischer Detektoren signifikant verbessert worden. Dazu zählen insbesondere Electron Backscatter Diffraction (EBSD) Detektoren, mit denen besonders feinkristalline metallischer Werkstoffe untersucht und Orientierungen der Kristallgitter bestimmt werden können. Mit diesen neuartigen Methoden steigen die Ansprüche an die Qualität der präparierten Beobachtungsfläche. Die Rauheit und die Beeinflussung der Werkstoffstruktur müssen nochmals signifikant verringert werden. Hier bietet sich das Vibrationspolieren an, bei dem durch deutlich geringere Polierkräfte, statistische Polierrichtungen und lange Polierdauern die geforderten Oberflächenqualitäten erreicht werden können.