Verbundprojekt Schlupfloses Induktionshärten von Großwälzlagern (SLING)
Dieses Projekt wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Förderperiode 2014-2020 gefördert.
Das Verbundprojekt SLING verfolgt einen neuartigen Ansatz zum schlupflosen Induktionshärten von Großwälzlagerringen. Beim induktiven Randschichthärten von Kreisbahnoberflächen im Vorschubverfahren mit nur einem Induktor verbleibt zwischen Startposition und Endposition des Induktors ein signifikanter Bereich, der bisher nicht randschichtgehärtet wird und welcher als sogenannter Schlupf bezeichnet wird. Dieser Schlupf mit seiner nicht gehärteten Bauteiloberfläche stellt eine Schwachstelle dar und führt sowohl zu einer Begrenzung der Einsatzmöglichkeiten als auch zu einer Verringerung der Lebensdauer eines Großwälzlagers. Im Gegensatz dazu definiert sich eine schlupflose Härtung durch eine Oberfläche, deren Härte am gesamten Ringumfang deutlich über der Härte des Grundgefüges liegt, und die auch am gesamten Umfang eine messbare Einhärtungstiefe aufweist. Bisherige Ansätze zum schlupflosen Härten weisen für Großwälzlagerringe deutliche Nachteile auf. Mit einem neuartigen Ansatz zum schlupflosen Induktionshärten mit zwei hintereinander geschalteten Induktoren können Großwälzlagerringe sowohl mit verbesserter Zuverlässigkeit als auch mit höherer Beanspruchbarkeit für neuartige Anwendungen hergestellt werden. Da die Erprobung dieses Lösungsansatzes einen erheblichen experimentellen Aufwand nach sich zieht, soll unterstützend ein Simulationsmodell entwickelt werden, welches durch Anwendung moderner numerischer Methoden eine hohe Effizienz erhält und damit für eine Studie eines schlupflosen Härtens in einem weiten Parameterraum geeignet ist.